120 Jahre Evangelisches Krankenhaus
Das Evangelische Krankenhaus feiert heuer sein 120-jähriges Bestehen. In Würdigung dieses Anlasses wird in unserem Haus eine kleine Sonderausstellung präsentiert, die einerseits den Pioniergeist in den Anfängen zeigt, andererseits unter „Wussten Sie, dass...?“ einige Höhepunkte der letzten 30 Jahre in Erinnerung ruft.
Mit dem Motto „Tradition trifft Farbe“ findet auch die erfolgreiche Aktion „Wir sind bunt!“ hiermit eine passende Fortsetzung. Dabei möchten die Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses aufzeigen, dass keinerlei Diskriminierung, weder aufgrund ausländischer Wurzeln, Beeinträchtigung oder kultureller Einstellungen noch aus anderen Gründen, jemals Platz eingeräumt wird.
Ein geschichtlicher Streifzug
Ende des 19. Jahrhunderts wurden Protestanten im Allgemeinen kaum noch gehindert, ihren Glauben öffentlich in Wien zu praktizieren. Allerdings gab es im Gegensatz zu den Katholiken kein eigenes Krankenhaus, das sich um die geistigen und seelsorgerischen Belange der protestantischen Patienten annehmen konnten. Pfarrer Paul von Zimmermann war dann der Initiator für die Installierung des "Vereines für die Evangelische Diakonissensache in Wien", dessen 12 Mitglieder den geistigen Grundstein für den Bau des "Diakonissenkrankenhauses" legten.
Im Jahre 1901 erfolgte, dank großzügiger Sponsorenunterstützung, nach 2jähriger Bautätigkeit die Eröffnung. Anfangs waren es die Diakonissen, die von der damaligen Hauspflege sohin in ein zentrales Pflegehaus übersiedeln konnten, um nunmehr pflegerische Tätigkeiten dort durchführen konnten. Der Einzug der klassischen Medizin erfolgte erst später, denn zu jener Zeit waren Krankenhäuser in erster Linie Orte der seelischen Betreuung und der Schmerzlinderung.
1901-1905 EKH-Währing
Das Diakonissenspital im 18.Bezirk wird nach nur 2-jähriger Bauzeit eröffnet, um Menschen in leidvollen Situationen bestmögliche medizinische Hilfe, Linderung und Trost zu geben. Die pflegerische Betreuung erfolgt durch Diakonissen.
1903 übernahm der bekannte Bauchchirurg Dr. Josef Fabricius die Funktion als Ärztlicher Direktor (links im Bild).
1905: Das Diakonissenkrankenhaus wird vorübergehend zum Verwundetenspital.
1914-1945 EKH-Währing
In den schlimmen Jahren des 1. und 2. Weltkrieges sowie wärend der harten Zwischenkriegszeit hilft der liebevolle Einsatz der Diakonissen unzähligen Menschen, schwierige, oft hoffnungslos erscheinende Situationen zu meistern.
1933 : Dr. Max Köhler, Facharzt für Chirurgie, führt das Diakonissenkrankenhaus als ärztlicher Direktor bis 1968.
Ab 1968 - EKH-Währing
Gallneukirchner Diakonissen übergeben Leitung des Krankenhauses an den Evangelischen Krankenhausverein Wien.
Ab 1970 - EKH-Währing
1970: Die letzte Diakonisse verlässt das Evangelische Krankenhaus, das ab diesem Zeitpunkt ausschließlich nichtordensgebundene Schwestern und Pfleger beschäftigt.
1987: Unter Dr. Erich Sieber (Generalsekretär des Evangelischen Krankenhausvereins) wird das Diakonissenspital Wien-Währing abgerissen um die Errichtung einer modernen Klinik zu ermöglichen. Univ.-Prof. Dr. Gerald Pflüger wird Ärztlicher Direktor und Prim. Dr. Peter Weidinger wird Ärztlicher Direktor am Standort Rossau.
März 1991: Nach mehrjährigen, hohen Investitionen wird das neue Evangelischen Krankenhaus Wien als moderne, private, aber gemeinützige Klinik mit insgesamt 180 Betten eröffnet. Medizinische Schwerpunkte: Orthopädie, Chirurgie, Innere Medizin und Neurologie.
1994: Frau Prim. Univ-Prof. Dr. Eva Maria Maida wird Vorstand der Abteilung für Neurologie
1998: Herr Prim. Dr. Günter Mostbeck wird Leiter der internen Abteilung II
April 2001
Der Zubau mit rund 90 Betten wird eröffnet und beherbergt die bis dahin in Wien Alsergrund beheimateten Abteilungen. Seither kann das Evangelische Krankenhaus am Standort Hans-Sachs-Gasse 10-12 mit 284 Betten der ständig steigenden Nachfrage besser und rascher gerecht werden. Das EKH-Alsergrund wird als Spital aufgelassen und der Diakonie Österreich zur Verfügung gestellt.
2003-2005
2003:
- Prim. Univ.-Prof. Dr. Gerald Pflüger entwickelt einen besonders gewebeschonenden, minimal-invasiven Zugang für Hüftgelenksoperationen.
- Prim. Dr. Thomas Maca wird Leiter der Internen Abteilung III
2004:
- Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feil wird neuer Vorstand der Chirurgischen Abteilungen. Unter seiner Führung profiliert sich das EKH als Kompetenzzentrum für schonende chirurgische Operationstechniken.
- Prim. Dr. Christian Emich wird Leiter der Internen Abteilung IV
2005:
- Die Abteilung für Nuklearmedizin wird eröffnet.
2006-2010
2006:
- Der profilierte Rheumatologe, Osteologe und Spezialist für Autoimmunerkrankungen Doz. Dr. Peter Peichl wird Vorstand der Internen Abteilungen.
- Prim. Dr. Peter Jiru wird Leiter der Ambulanz.
2008:
- Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker übernimmt das Primariat für Anästhesie und Schmerzmedizin. Das EKH etabliert sich als Zentrum für schmerzlose Magen- und Darmspiegelungen.
2009:
- Prim. Dr. Sascha Sajer wird Vorstand für physikalische Medizin.
- Das EKH zählt zu den ersten Zentren für innovative Hochtontherapie zur Linderung von Nervenschmerzen.
2010:
- Forcierung der Präanästhesie Ambulanz.
2011-2013
2011:
- Eröffnung Spezialambulanz für Diabetes-Folgekrankheiten, Antibiotikabeauftragter Mediziner wird etabliert
- Röntgeninstitut Schwaighofer wird zum Diagnostikzentrum Währing und ist mit volldigitalen Röntgengeräten ausgestattet
2013:
- Orthopädie wurde neu organisiert und mit zwei leitenden Funktionen durch Prim. Dr. Sabine Junk-Jantsch und Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner besetzt
- Das Tumorboard unter dem Vorsitz von Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feil wird gegründet
2014-2017
2014:
- Das Institut für Kopf- und Halserkrankungen wird gegründet
- Die Ärztliche Bildungsakademie wird ins Leben gerufen
2015:
- Röntgeninstitut unter neuem Namen: Diagnosehaus 18
2016:
- Prim. Univ.-Doz. Dr. Udo Zifko wird neuer Abteilungsvorstand für Neurologie
2017:
- Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ findet im EKH die Ausstellung „Woran ich glaube“ statt. Kunstwerke des 2008 verstorbenen Wiener Künstler Kurt Kramer in welchen symbolhafte Szenen aus dem Testament wiedergespiegelt werden, luden den Betrachtern zur stillen Meditation und zur Verinnerlichung ein.
- Innerhalb der Chirurgie wird die Abteilung für Allgemein- und Gefäßchirurgie etabliert.
- Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feil, MAS, wird Ärztlicher Direktor
- Als eines der ersten Privatspitäler Österreichs ist das Evangelische Krankenhaus Wien für wichtige Schlüsselbereiche ISO-zertifiziert.
2018-2019




2018:
- Dem langjährigen Geschäftsführer Peter Munk folgen Mark Feder und Mag. (FH) Michael Entleitner, MBA.
- Prim. Priv.Doz. Dr. Peter Peichl, MSc wird ärztlicher Direktor
- Das Institut für Kopf- und Halserkrankungen wird durch mehrere international anerkannte Experten erweitert. Als zentrale Anlaufstelle umfasst das Behandlungsspektrum nun neben der gesamten Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde auch die Kopf- und Halschirurgie sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Durch fachübergreifende Zusammenarbeit ist man für schwierige Patientenfälle gut gerüstet.
2019
- Die Sono-Elastographie bietet unseren Patienten eine rasche, schmerzfreie und sichere Abklärung, ob ein Schilddrüsenknoten tatsächlich operiert werden muss.
- Neubesetzung der Pflegedirektion durch Frau Johanna Horn, MBA
- Die intermittierende pneumatische Kompressionstechnik(IPK) wird erstmals eingesetzt. Diese Hightech-Lymphdrainage ermöglicht eine kontinuierlich gute, gleichmäßige Durchblutung des Patienten bei operativen Eingriffen am Oberkörper die mehr als drei Stunden dauernden, wodurch das Thromboserisiko deutlich gesenkt wird.
2020 - heute
2020:
- Das Evangelische Krankenhaus präsentiert sein Leistungsspektrum im Rahmen der KroneFIT-Gesundheitsmesse. Medizin veranschaulicht durch begehbare Organmodelle, Ärztevorträge, direkte medizinische Beratung durch Experten für Neurologie, Gefäß-, Magen-, Darmerkrankungen, Orthopädie sowie HNO- und Augenerkrankungen, uvm.
- Als erste Klinik in Österreich setzt das Evangelische Krankenhaus die Technik der Hightech-Schulternavigation ein. Durch dieses computergesteuerte Einbringen künstlicher Schultergelenke und der 3-D-Planung für den individuell optimalen Kunstgelenktyp gelingt eine exakte Positionierung des Implantats.
- Prim. Dr. Johannes K. Stopfer wird neuer Leiter der interdisziplinären Ambulanz.
2021:
- Diagnosesicherheit durch SynergyID-System. Dieses High-Tech-Instrumentarium projiziert die Details im Operationsgebiet präzise auf den Bildschirm. Behandlungsschritte wie das Legen von Bohrkanälen oder Verankerungen noch punktgenauer, verkürzte Eingriffs- und Narkosezeiten, beugt Komplikationen vor. Diese Technologie lässt auch weniger Flüssigkeit ins benachbarte Gewebe abfließen. Schwellungen und Schmerzen in Knie oder Schulter sind geringer.
- Neue Spezialambulanzen: Ambulanz für Brusterkrankungen, Ambulanz für plastische Chirurgie, Neuro-Covid-Ambulanz.
- Frau Mag. Michaela Klug, MSc wird neue Pflegedirektorin.
Kontakt
Evangelisches Krankenhaus
Hans-Sachs-Gasse 10 - 12
A-1180 Wien
Generalsekretariat
Fr. Bernadette Graf
Tel.: +43/1/40 422 - 502
b.graf@
ekhwien.at
Fr. Susanne Müllebner
Tel: +43/1/404 22 - 504
s.muellebner@ ekhwien.at